Die Schullandheimarbeit des ADS-Grenzfriedensbund e.V. steht seit jeher unter dem Anspruch, Bildung zur nachhaltigen Entwicklung junger Menschen zu fördern. Im Folgenden möchten wir dir einen Überblick unseres vielfältigen Angebots geben. Bei vielen Aktivitäten sind Partner*innen eingebunden, die unser Anliegen mit der jeweiligen Fachkompetenz unterstützen.
Strandolympiade
Lehrkräfte und Schüler*innen der unterschiedlichen Schulen bilden während ihres Aufenthalts im Schullandheim eine zeitlich begrenzte Gemeinschaft. Um diese zu fördern, führen wir eine gemeinsame, klassenübergreifende Strandolympiade durch. Auch für Feriengruppen ist dieses Angebot nach Absprache möglich. Die Kinder werden in gemischt zusammengesetzte Gruppen eingeteilt und durchlaufen diverse Stationen am Strand. Diese Stationen werden von dir betreut, wobei alle Spiele fertig entwickelt sind und sämtliches Material zur Durchführung im Heim zur Verfügung steht. Am Ende der Spiele werden alle Gruppen gekürt und die Mitglieder der drei besten Mannschaften erhalten eine Urkunde.
Der Vogelwart des Vereins Jordsand e. V.
Nicht weit entfernt vom Schullandheim liegt mitten in den Dünen des Vogelschutzgebiets Amrum Odde das Häuschen des Vogelwarts. Er führt die Kinder zu einer Aussichtsplattform, von der man durch Ferngläser und Spektive in die Nester der Möwen schauen kann, und erklärt ihnen die artenreiche Vogelwelt Amrums. Auf der Insel rasten jährlich Tausende Vögel aus der ganzen Welt. Jeder Vogel besitzt andere Merkmale und ist zu unterschiedlichen Jahreszeiten zu Besuch. Die Kinder erfahren viel über das Rast- und Zugverhalten, die individuellen Unterscheidungsmerkmale und die Lebensräume der Vögel.
Angebote des Öömrang Ferian i. f.
Öömrang Ferian ist friesisch und heißt Amrumer Verein. Der Öömrang Ferian ist der lokale Naturschutzverein auf Amrum. Gegründet vor mehr als 30 Jahren befasste er sich in den ersten Jahren vor allem mit der Erhaltung der Amrumer Sprache und Kultur. Auch heute bildet das noch ein wichtiges Standbein des Vereins, allerdings kam in den 1980er Jahren die Betreuung der Amrumer Schutzgebiete hinzu. Amrum ist eine Perle im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und vereint eine Vielzahl von schönen und schutzwürdigen Landschaften auf kleinem Raum. Im Westen ist es der endlos erscheinende Kniepsand, einer der größten Strände Europas. Daran schließen sich die Amrumer Dünen an. Dieses ausgedehnte Dünenareal ist ein wichtiger Brutplatz für unseren Wappenvogel, die Eiderente. Darüber hinaus ist es die Heimat der größten Heringsmöwenkolonie an der Westküste Schleswig-Holsteins. Im Zentrum der Insel findet man eine vom Menschen geschaffene Heidelandschaft. Wurde die Heide früher hauptsächlich als Brennmaterial und Einstreu genutzt, so erfreut sie heute die Besucher in den Sommermonaten durch ihre Blütenpracht. Im Lee der Insel haben sich an der Ostseite die Marschen abgelagert und bilden die einzigen Niederungen der Insel. Ein Eldorado für vielerorts selten gewordene Vogelarten, wie z. B. den Kiebitz, den Säbelschnäbler oder die Rohrweihe. Der Öömrang Ferian hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Einsicht in die Schönheit und Einmaligkeit der Amrumer Natur an den Besucher weiterzugeben. Aus diesem Grund betreibt der Verein ein Naturzentrum und bietet ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm an.
»Mehr als Sand und Schlick« - Naturkundliche Wattführung, barfuß oder mit Gummistiefeln (Dauer: ca. 2 Std.)
Das Watt ist ein Lebensraum, der sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Scheint er zuerst noch monoton, so verstecken sich doch eine Vielzahl von Lebewesen im Wattboden. Ob Wattschnecke oder Strandkrabbe, zahlreiche Tiere haben sich an den steten Wandel von Ebbe und Flut angepasst. Auf der Wattführung lernen die Kinder die Spezialisten des Watts kennen. Es ist ein Treffpunkt für Neubürger, Durchzügler und Einheimische und sie kommen aus aller Herren Länder von der Arktis bis Amerika oder auch aus dem Pazifik.
»Welten aus Sand und Wind« (Dauer: ca. 2 Std.)
Jeder kennt den Sand und das feine Kitzeln an den Beinen, wenn ihn der Wind über den Kniepsand treibt. Dies ist der Ursprung für die einmalige Dünenlandschaft auf Amrum. Bei einem Spaziergang durch die Dünen werden den Kindern die Pioniere des Strandes gezeigt oder wie man sich gegen das alltägliche Sandstrahlgebläse schützen kann. Es wird erklärt, wieso man hier im Norddeutschen Tiefland Bergsandglöckchen findet oder was eine Plaggerei ist.
Kombinierte Zentrums- und Strandführung (Dauer: ca. 2 Std.)
In der kalten Jahreszeit ist eine zweistündige Führung im Gelände wetterbedingt nicht immer empfehlenswert. An solchen Tagen bietet sich eine Kombiführung an: Gestartet wird im Naturzentrum. Der Rundgang informiert über die großen und kleinen Bewohner Amrums. Es geht um die räuberischen Silbermöwen und um die Bewohner des „Sandlückensystems“. Danach geht es an den Strand, auf der Suche nach Muscheln und anderen interessanten Funden im Spülsaum. Wer findet den ersten Seeigel oder wie viele Schwertmuscheln liegen am Norddorfer Strand?
»Mit dem Fahrrad über Geest und Marsch« Naturkundliche Inselführung (Dauer: ca. 4–5 Std.)
Amrum ist sehr gut für Fahrräder erschlossen und man kann an einem Tag die ganze Vielfalt der Insel erleben. Unsere Radtour geht von Norddorf nach Nebel, vorbei an Vogelschwärmen und Strandflieder in den Salzwiesen. Nach der Mittagspause in Nebel fährt man zurück über die Vogelkoje Richtung Ban Horn. Der Mensch und sein Wirken stehen nun im Vordergrund, von Heidekultur über Naturnutzung bis zu Aufforstung der Insel sind seine Spuren allgegenwärtig.
»Zeitsprünge« – Archäologische Führung (Dauer: ca. 1,5 Std.)
Als Archäolog*in ist man Spurenleser*in und puzzelt sich ein Bild aus Tonscherben, Holzresten und Steinen zusammen. Es ist Fantasie gefragt, wenn der Bogen gespannt wird von den frostigen Zeiten der Gletscher über die ersten Siedlungsspuren, den „Riesenbetten“, bis hin zu einer vollständigen Siedlung inmitten der Dünen.
Es geht dabei auch um Geschichte, es wird erzählt von den guten und den schlechten Zeiten Amrums, von Walfängern, Kapitänen und Strandvögten.
Projekttage mit der Schutzstation Wattenmeer: Meere der Zukunft - ohne Müll
Plastikflaschen, Verpackungsmaterial und Fischernetze – seit Jahrzehnten versinken unsere Meere im Müll und ein Ende ist nicht absehbar. Für Meeressäuger und Vögel ist dieser Müll nicht selten eine tödliche Gefahr, aber auch wir werden über kurz oder lang wieder mit dem Plastik in den Meeren konfrontiert. Plastik wird nicht abgebaut, sondern zerfällt in kleine Teile (Mikroplastik), die dann über die Nahrungskette wieder auf unserem Teller landen. Dass die zunehmende Vermüllung der Meere ein Problem ist, ist offensichtlich. Aber was kann man dagegen unternehmen und was hat der eigene Alltag mit dem Eintrag von Plastik in die Meere zu tun?
Für interessierte Schulklassen der Jahrgänge 4 bis 8 bieten wir die Möglichkeit, sich im Rahmen von drei Projekttagen mit diesem Thema auseinanderzusetzen und für saubere Meere aktiv zu werden. Neben der Reinigung eines Strandabschnittes führt die Schutzstation Wattenmeer mit deiner Klasse ein Rahmenprogramm aus naturkundlichen Exkursionen und verschiedenen Bildungsbausteinen zum Thema Plastik im Meer durch.
Die Projekttage „Meere der Zukunft – ohne Müll“ bieten somit nicht nur die Möglichkeit, den Nationalpark Wattenmeer mit seinen Besonderheiten kennen zu lernen, sondern vermitteln gleichzeitig einen bewussten Umgang mit Plastik und ermöglichen den Schülern*innen selber zu erarbeiten, wie sie in ihrem Alltag Plastikmüll vermeiden können.
Bildvortrag von Kai Quedens (Dauer: ca. 1 Std.)
Ein sehr lebendiger Vortrag über die Natur und die Schönheit der Insel Amrum mit vielen eindrucksvollen Bildern. Es geht über Flora und Fauna bis hin zu den Geschichten aus früheren Zeiten und die Insulaner*innen mit ihren Eigenheiten. Diese interessante Stunde hat Kultstatus, wird sie doch schon 60 Jahre lang von Georg Quedens (Vater von Kai) mit seinen Dias bestritten, nun sehr kurzweilig und amüsant von Kai mit seinem Laptop. Die Veranstaltung findet in unserem hinteren Speisesaal statt.
Kim Hergenröder
Deine Ansprechpartnerin für die ADS-Schullandheime
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